Fettabsaugung an der Hüfte: Indikation, Ablauf und Erfolgschancen

Indikation & Alternativen

Bevor Sie sich für eine Fettabsaugung entscheiden, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was Sie von dem Eingriff erwarten. In den meisten Fällen geschieht eine Absaugung aus vornehmlich ästhetischen Gründen und soll in erster Linie die Lebensqualität des Patienten verbessern. Dabei ist wichtig, dass Sie Ihre Erwartungen im Vorfeld mit Ihrem Plastischen Chirurgen individuell besprechen und alle verfügbaren Optionen durchgehen, um eventuelle Alternativen in Erwägung zu ziehen. Eine Fettabsaugung ist beispielsweise die falsche Behandlungsmethode, wenn das primäre Ziel eine Übergewichtsreduktion ist. Eine Fettabsaugung wird mit der Intention durchgeführt, eine neue, ebenmäßige Kontur zu schaffen, indem ertastet wird, welches Fettgewebe entfernt werden darf und welches erhalten bleiben sollte.

 

Ablauf & Nachsorge

Eine Fettabsaugung wird in der Regel ambulant durchgeführt, da es bei einem Eingriff der Hüftregion  lediglich einer lokalen Betäubung bedarf. Je nach Wunsch des Patienten kann der Eingriff auch in Kombination mit einem Dämmerschlaf oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Vor der Operation markiert der Chirurg die zu behandelnden Fettpolster mit einem Stift, um die Modellierung am Körper des Patienten richtig zu planen. Dieser Anzeichnungsprozess erfolgt im Stehen.

 

Die gängigste Technik der Fettabsaugung ist eine Flüssigkeitsinjektion. Dabei wird kleiner Hautschnitt von 0,5 bis 1 cm an unterschiedlichen Stellen an der zu operierenden Region vorgenommen. Die Injektion besteht im Regelfall aus einer Kochsalzlösung, einem Betäubungsmittel und Adrenalin zur Gefäßverengung und dient dazu, den Absaugvorgang zu erleichtern. Darüber hinaus beugt sie Blutergüssen und hohen Blutverlusten vor. Als nächstes wird eine Kanüle, die an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, unter die Haut eingeführt, um die Fettträubchen der Unterhautfettzellen per Unterdruck herauszusaugen.

 

Je nach Behandlungsregion und Anzahl der Fettpolster kann eine Fettabsaugung zwischen 20 Minuten bis zu zwei Stunden dauern. Der Schnitt wird nach dem Eingriff genäht oder verklebt. Falls erforderlich, kann auch eine Drainage gelegt werden, dies ist normalerweise aber nicht erforderlich. Das entfernte Fett kann auch steril aufgefangen für Eigenfettinjektionen weiterverwendet werden, nachdem es fachgerecht aufgearbeitet wurde. So lässt sich der Eingriff der Liposuction mit einer Eigenfett-Behandlung kombinieren.

 

Nach der Operation müssen für vier bis sechs Wochen durchgehend Miederhosen, Stützstrümpfe oder Bandagen getragen werden, um eine gute Wundheilung und ein zufriedenstellendes Ergebnis zu gewährleisten. 

Eine Kontrolluntersuchung sollte trotzdem eine Woche nach der Behandlung durchgeführt werden.

 

Schmerzen, Schwellungen, Narben

Unmittelbar nach dem Eingriff treten in der Regel leichte Schmerzen und Blutergüsse auf, welche sich jedoch innerhalb von einigen Tagen bis mehreren Wochen zurückbilden. Eine Schwellung der Wundgebiete ist dabei auf das Einbringen der Infiltrationslösung zurückzuführen. Nach dem Eingriff kommt es zur postoperativen Schwellung. Durch Kompressionskleidung und konsequentes Kühlen der Wundgebiete sowie mit der Einnahme von Ibuprofen kann den Schmerzen an den ersten Tagen entgegen gewirkt werden. Die Schwellung erreicht nach ca. drei bis vier Tagen ihren Höhepunkt und ist danach wieder rückläufig. Nach ca. 14 Tagen ist der Großteil der Schwellung zurückgegangen. Letzte Restschwellung nehmen mit der Zeit ab, sodass das endgültige Ergebnis nach ca. drei Monaten erreicht ist.

Narben können von den Hautschnitten entstehen, verblassen aber im Laufe der Zeit und sollten kaum noch sichtbar sein.

 

Erfolgschancen & Risiken

Eine Fettabsaugung birgt auch immer Risiken. So können Beschwerden wie Schwellungen, blaue Flecke, Dellen- und Knubbelbildung, Konturenregelmäßigkeiten, Verschlechterung von bestehender Cellulite, Asymmetrie und ein Taubheitsgefühl auftreten. Durch eine nicht fachgemäße Behandlung können bei einer Fettabsaugung im Bauchbereich auch innere Organe verletzt werden. Im Hüftbereich besteht diese Gefahr wiederum nicht. Im Vergleich zu anderen ästhetischen Eingriffen sind die damit verbundenen Risiken jedoch gering, solange die Operation von einem qualifizierten, erfahrenen Plastischen Chirurgen durchgeführt wird. Ein endgültiges Operationsergebnis lässt sich in der Regel erst nach drei bis neun Monaten feststellen.

 

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Miriam Koeller-BratzDr. med. Miriam Koeller-Bratz
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